Grüne Woche in Berlin: Die Landwirtschaft zum Kuscheln gibt es nicht - genauso heterogen wie die Bauern sind die Verbraucher!
Datum: Freitag, dem 15. Januar 2016
Thema: News


Zur Grünen Woche in Berlin:

Ulm (ots) - Schwierig ist noch ein vorsichtiger Ausdruck für die wirtschaftliche Lage der deutschen Landwirte.

Im vergangenen Jahr sind ihre Gewinne um ein Drittel eingebrochen, und derzeit geht es weiter abwärts.

Sie bekommen zu spüren, dass sie zwar lokal produzieren, aber Teil eines weltweiten Systems sind, das durch die schwache internationale Nachfrage und den Boykott Russlands gegen Lebensmittel aus der EU durcheinander geraten ist.

Mancher dürfte sich auch fragen, ob es klug war, so stark auf die Karte Export zu setzen.

Gleichzeitig geraten die Bauern immer stärker unter Druck von Gesellschaft und Verbrauchern, die insbesondere kritisieren, unter welchen Bedingungen Tiere gehalten werden.

Langsam, aber sicher wächst ihr Bewusstsein für das Thema Tierwohl.

Bei der Grünen Woche in Berlin, die heute ihre Tore für das Publikum öffnet, wird es viel diskutiert, auch wenn es noch keine befriedigenden Antworten gibt.

Aber was heißt "die" Bauern.

Es gibt ein breites Feld von Familienbetrieben in Süddeutschland, die sich um artgerechte Tierhaltung bemühen und das Futter selbst anbauen, bis zu Agrarfabriken im Norden, in denen unglaubliche Mengen von Hähnchen oder Schweinen gemästet werden.

Sie sind in erster Linie eine gute Kapitalanlage.

Wobei Gut und Böse nicht eindeutig verteilt sind: Es gibt auch kleine Betriebe, die sich zu wenig ums Tierwohl kümmern, und große, die vorbildlich arbeiten.

Nur eine Illusion sollten sich Verbraucher nicht machen: Die "Kuschellandwirtschaft" wie im Bilderbuch gibt es nicht, wo die glückliche Kuh noch Bertha heißt und von der Bäuerin persönlich gemolken wird

uch Landwirte sind Kaufleute, die mit modernen Produktionsmethoden arbeiten und für ihre Arbeit ein Einkommen wie andere Berufsgruppen verdienen.

Zudem erledigen sie wichtige Aufgaben wie die Pflege der Landschaft, was gerne übersehen wird, aber ein wesentlicher Grund für die erheblichen Subventionen ist.

Lange haben sich die "kritischen" und die "konventionellen" Bauern angefeindet.

Auch morgen gibt es unter dem Motto "Wir haben es satt" wieder eine Großdemonstration in Berlin anlässlich der Grünen Woche gegen die Agrarindustrie und eine - deutlich kleinere - Gegenkundgebung.

Es würde mehr bringen, wenn beide Gruppen abrüsten und mehr an einem Strang ziehen würden.

Genauso heterogen wie die Bauern sind die Verbraucher. Da gibt es den Schnäppchenjäger, für den nur der Preis zählt, genauso wie den überzeugten Bio-Käufer oder gar Veganer.

Dazwischen steigt die Zahl der Käufer, die verstärkt auf das Tierwohl achten und zumindest in Umfragen bekunden, sie seien bereit, dafür deutlich mehr Geld auszugeben.

Ob sie es tatsächlich tun, müssen sie erst beweisen. Zumindest wirbt der Handel noch viel mit Fleischpreisen, die Bauern die Tränen in die Augen treiben.

Bei Fragen nach den Produktionsbedingungen werden die Verbraucher leider weitgehend allein gelassen, wenn sie nicht gleich zu Bio greifen wollen.

Es gibt eine Initiative großer Händler, die Landwirten vier Cent pro Kilogramm Fleisch mehr zahlen, wenn sie mehr aufs Tierwohl achten.

Dafür machen sie erstaunlicherweise noch nicht einmal Werbung, was eher zeigt, dass sie ein schlechtes Gewissen haben.

Daneben existiert ein Label des Tierschutzbundes, das aber wenig verbreitet ist. E

in staatliches Kennzeichen wäre im Interesse der Verbraucher wie der Bauern, die sich von der Agrarindustrie abgrenzen wollen.

Bei Öko klappt es ja auch.

Die Landwirtschaft zum Kuscheln gibt es nicht.

Pressekontakt:

Südwest Presse
Ulrike Sosalla
Telefon: 0731/156218

Zitiert aus http://www.presseportal.de/pm/59110/3225427, Autor siehe obiger Artikel.

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Ulm (ots) - Schwierig ist noch ein vorsichtiger Ausdruck für die wirtschaftliche Lage der deutschen Landwirte.

Im vergangenen Jahr sind ihre Gewinne um ein Drittel eingebrochen, und derzeit geht es weiter abwärts.

Sie bekommen zu spüren, dass sie zwar lokal produzieren, aber Teil eines weltweiten Systems sind, das durch die schwache internationale Nachfrage und den Boykott Russlands gegen Lebensmittel aus der EU durcheinander geraten ist.

Mancher dürfte sich auch fragen, ob es klug war, so stark auf die Karte Export zu setzen.

Gleichzeitig geraten die Bauern immer stärker unter Druck von Gesellschaft und Verbrauchern, die insbesondere kritisieren, unter welchen Bedingungen Tiere gehalten werden.

Langsam, aber sicher wächst ihr Bewusstsein für das Thema Tierwohl.

Bei der Grünen Woche in Berlin, die heute ihre Tore für das Publikum öffnet, wird es viel diskutiert, auch wenn es noch keine befriedigenden Antworten gibt.

Aber was heißt "die" Bauern.

Es gibt ein breites Feld von Familienbetrieben in Süddeutschland, die sich um artgerechte Tierhaltung bemühen und das Futter selbst anbauen, bis zu Agrarfabriken im Norden, in denen unglaubliche Mengen von Hähnchen oder Schweinen gemästet werden.

Sie sind in erster Linie eine gute Kapitalanlage.

Wobei Gut und Böse nicht eindeutig verteilt sind: Es gibt auch kleine Betriebe, die sich zu wenig ums Tierwohl kümmern, und große, die vorbildlich arbeiten.

Nur eine Illusion sollten sich Verbraucher nicht machen: Die "Kuschellandwirtschaft" wie im Bilderbuch gibt es nicht, wo die glückliche Kuh noch Bertha heißt und von der Bäuerin persönlich gemolken wird

uch Landwirte sind Kaufleute, die mit modernen Produktionsmethoden arbeiten und für ihre Arbeit ein Einkommen wie andere Berufsgruppen verdienen.

Zudem erledigen sie wichtige Aufgaben wie die Pflege der Landschaft, was gerne übersehen wird, aber ein wesentlicher Grund für die erheblichen Subventionen ist.

Lange haben sich die "kritischen" und die "konventionellen" Bauern angefeindet.

Auch morgen gibt es unter dem Motto "Wir haben es satt" wieder eine Großdemonstration in Berlin anlässlich der Grünen Woche gegen die Agrarindustrie und eine - deutlich kleinere - Gegenkundgebung.

Es würde mehr bringen, wenn beide Gruppen abrüsten und mehr an einem Strang ziehen würden.

Genauso heterogen wie die Bauern sind die Verbraucher. Da gibt es den Schnäppchenjäger, für den nur der Preis zählt, genauso wie den überzeugten Bio-Käufer oder gar Veganer.

Dazwischen steigt die Zahl der Käufer, die verstärkt auf das Tierwohl achten und zumindest in Umfragen bekunden, sie seien bereit, dafür deutlich mehr Geld auszugeben.

Ob sie es tatsächlich tun, müssen sie erst beweisen. Zumindest wirbt der Handel noch viel mit Fleischpreisen, die Bauern die Tränen in die Augen treiben.

Bei Fragen nach den Produktionsbedingungen werden die Verbraucher leider weitgehend allein gelassen, wenn sie nicht gleich zu Bio greifen wollen.

Es gibt eine Initiative großer Händler, die Landwirten vier Cent pro Kilogramm Fleisch mehr zahlen, wenn sie mehr aufs Tierwohl achten.

Dafür machen sie erstaunlicherweise noch nicht einmal Werbung, was eher zeigt, dass sie ein schlechtes Gewissen haben.

Daneben existiert ein Label des Tierschutzbundes, das aber wenig verbreitet ist. E

in staatliches Kennzeichen wäre im Interesse der Verbraucher wie der Bauern, die sich von der Agrarindustrie abgrenzen wollen.

Bei Öko klappt es ja auch.

Die Landwirtschaft zum Kuscheln gibt es nicht.

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Südwest Presse
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Zitiert aus http://www.presseportal.de/pm/59110/3225427, Autor siehe obiger Artikel.

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